Altmark-Zeitung vom 30. März 2010
Die Jugendwehren aus Binde und Kaulitz waren Gäste in dem neuen Ausstellungsraum der Tragkraftspritzen IG in Wöpel. Dort bestaunten die jungen Brandschützer nicht nur die alte Feuerwehrtechnik, sondern auch die Bekleidung. Fotos (2): Jakubowski
von Bernd Jakubowski
Wahre Technikschätze
Wochenlang haben die Mitglieder von der Tragkraftspritzen IG in Wöpel an ihrem neuen Ausstellungsraum gearbeitet. Um ihre Tragkraftspritzen kümmern sie sich schon seit 1997. Mit großem handwerklichen Geschick und Fachwissen hat sich die Interessengemeinschaft auf die Restauration der Tragkraftspritzen spezialisiert.
Manch einer betrachtet die alte Technik als Schrott. In Wöpel sind es wahre Schätze. Aus allen Teilen Deutschlands holen sich die Hobby-Bastler alte Pumpen in den kleinen altmärkischen Ort. Originalgetreu werden sie dann restauriert und funktionsfähig gemacht. Da staunten auch die jungen Brandschützer aus Binde und Kaulitz. Sie waren am Sonnabend für eine Führung in den neuen Ausstellungsraum eingeladen. Der Binder Jugendwart Bernd Brand und sein Stellvertreter Silvio Olms waren mit neun jungen Feuerwehrleuten vorgefahren. Und der Kaulitzer Jugendwart Jürgen Neumann beteiligte sich mit sieben Kindern an der theoretischen Weiterbildung. In Kaulitz steht zum Beispiel eine TS Rosenbauer Fox 3, Baujahr 2008. In Wöpel bestaunten die Kinder die Kleinmotorspritze „Triumph“, Baujahr 1938. Insgesamt 36 Pumpen haben die Mitglieder der IG zusammengetragen und hergerichtet. Und weitere kommen hinzu. Denn noch in dieser Woche erwarten die Wöpeler Pumpen aus Hamburg. Zwei davon werden für einen Bäckermeister restauriert, verrieten die Hobby-Schrauber.
Bislang war die Technik in einem 50 Quadratmeter großen Ausstellungsraum zu bewundern. Immer mehr kam jedoch hinzu. Der neue Raum bietet den IG-Freunden zusätzlich eine Fläche von 88 Quadratmetern.
„Unsere Interessengemeinschaft pflegt die historischen feuerwehrtechnischen Geräte für die Nachwelt“, erklärte Steffen Tepelmann. Viele Fragen mussten er und seine Mitstreiter beantworten. Besonderes Interesse war der Blick ins Innere einer Pumpe. An einem Querschnitt erklärte Peter Müller die Funktion.
IG Mitglied Peter Müller erklärte den junden Brandschützern, wie eine Pumpe aufgebaut ist und funktioniert.
Altmark-Zeitung vom 26.05.2009
Wöpel: Für manche ist es Schrott. Für die aktiven Feuerwehrmänner
aus Wöpel sind es Schätze. Die Tragkraftspritzen-Interessengemeinschaft (IG)
Wöpel beschäftigt sich mit der alten Feuerwehrtechnik - speziell mit
Tragkraftspritzen. Ihre Schätze erhalten sie oftmals in einem desolaten
Zustand.
Nach der Restauration sind sie alle funktionstüchtig und echte Schmuckstücke.
Steffen Tepelmann, Andreas Müller und Peter Müller sanieren derzeit eine Balcke,
Baujahr 1943
Foto: Jakubowski
Im Schuppen der Familie Tepelmann stehen insgesamt 31 Pumpen
verschiedener Baujahre und Länder. Und alle funktionieren - könnten
also beim Löschen zum Einsatz kommen. Doch dafür ist die alte
Technik nicht bestimmt. "Wir stellen sie bei Oldtimertreffen,
Dorf- und Stadtfesten aus. Die Besucher sind meist sehr neugierig
und wollen viel über die alte Technik wissen", weiß Steffen Tepelmann.
Einladungen erhält die Wöpeler IG nicht nur aus der Region.
Am 10. Mai waren die Technikfreunde zum Harpstedter Maimarkt eingeladen.
Bereits Wochen vorher liefen für die Gäste aus der Altmark die Vorbereitungen
auf Hochtouren. Insgesamt 15 Pumpen, einen Leichtschaumgenerator
und der Spezialanhänger Bad Sachsa mussten auf dem LKW verladen
werden. Millimeterarbeit war gefragt. Für den Transport wurden alle Pumpen
auf Paletten befestigt. Ein Problem hatten die Altmärker doch:
"Wir wollten dort auch unser Bundesland präsentieren. Eine Sachsen-Anhalt-Fahne
gab es in Salzwedel nicht", erklärte Burkhard Müller. Mit einem Aufkleber
auf der Bundesflagge wurde das Problem dann doch noch gelöst.
Peter Müller (v.l.), Manfred Tepelmann, Burkhard Müller, Steffen Tepelmann, Andreas Müller
und Kraftfahrer André George bereiten sich auf die große Ausstellung vor. Foto: Jakubowski
In Harpstedt waren die Tragkraftspritzen der Hingucker.
In altertümlichen Uniformen zeigten die Wöpeler den Zuschauern
natürlich auch, das sie funktionieren. "Über 60 Feuerwehrfahrzeuge
waren dort zu bestaunen", war Andreas Müller begeistert.
Eine Urkunde für die aktive Teilnahme an dem Treffen ziert
nun die "Schatzkammer" der Tragkraftspritzen IG.
Unzählige Stunden investieren die Technikfreunde, zu denen Mandy
Kreft als einzige Frau gehört, in ihr Hobby. Das ist weit über die
Grenzen der Altmark bekannt. Anfragen bekam die IG bereits aus
Österreich und von einem Technikmuseum aus Sachsen. "Die haben gefragt,
ob wir für sie Pumpen restaurieren", erzählte Steffen Tepelmann.
Das würde aber den Rahmen sprengen, ist sich die Gruppe einig.
Seit 1997 sammeln und restaurieren die Wöpeler die Pumpen.
Darunter befinden sich auch eine Meyer-Hagen aus dem Baujahr 1936
und eine Koebe, Baujahr 1938. Ein Museum hat die Interessengemeinschaft
in Wöpel nicht eingerichtet. Aber: "Für Technikfreunde öffnen wir nach
Anmeldung unsere Schatzkammer", sagte Steffen Tepelmann.
Volksstimme vom 10.06.2008
Stolz präsentierten die Mitglieder, zusammen mit anderen Vereinen,
ihre aufwändig restaurierten und penibel gepflegten historischen
Lokomotiven, Draisinen, Feuerwehreinsatzfahrzeuge und Tragkraftspritzen.
Es ist für den Betrachter immer wieder beeindruckend, vor einem
dieser tonnenschweren Ungetüme zu stehen. Vor nicht allzu langer Zeit
waren diese Riesen der Schienen noch täglich im Einsatz, bis mit der
Wende die letzte Fahrt auf dem Abstellgleis endete. Am Wochenende
hatten die Besucher die Möglichkeit, diese historischen Schönheiten
aus der Nähe zu betrachten, einzusteigen und im Lokführerstand
bei einer kurzen Fahrt die Mischung aus Kohlenstaub und Wasserdampf einzuatmen.
Auf Grund der langen Trockenheit und der damit verbundenen
hohen Waldbrandgefahr waren allerdings alle Fahrten mit der
Dampflok außerhalb des Bahnhofes abgesagt worden.
Ein Erlebnis der anderen Art war für die Besucher eine Fahrt mit
der Bahnamtsdraisine Klv 11 4172, Baujahr 1959. Die Eisenbahnfreunde
aus Klein Mahner, bei Salzgitter, waren mit diesem kleinen
Schienenfahrzeug angereist. Angetrieben von einem 26 PS starken
VW-Boxer-Motor diente diese Kleinstlok einst für
Inspektionsfahrten der Bundesbahnbeamten.
Gleich hinter dem Lokschuppen hatte sich die Interessengemeinschaft
DDR-Löschtechnik mit ihren ehemaligen Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr postiert.
Auf der Nachbarfläche hatten die Besucher die Möglichkeit,
einen Blick auf die Sammlung alter Tragkraftspritzen zu werfen.
Der Verein aus Wöpel präsentierte und erklärte den Gästen die
Vielzahl an mobilen Feuerlöschgeräten. Viele Gäste kommen nun
schon seit Jahren zu dem Tag der offenen Tür der Dampflokfreunde
und äußerten die Hoffnung, dass der Verein hier in Salzwedel erhalten bleibt.
Altmark-Zeitung vom 03.07.2006
Fest am Lokschuppen mit Technik in Rot und Schwarz
Hobbyfotografen boten sich ganz neue Motive
Salzwedel: Ganz neue Fotomotive taten sich am vergangenen
Wochenende beim Fest der Dampflokfreunde rund um den Lokschuppen
auf. Einige Hobbyfotografen hatten die Brücke der Ortsumgehung am
Lokschuppen als ideale Plattform für eine ganz neue Lokschuppen-Perspektive
entdeckt. Andere erfreuten sich an einem zusätzlichen technischen Motiv.
Vor dem stählernen Dampfross mit der Baureihen-Nummer 503682-7 hatten
die fünf Männer der Tragkraftspritzen IG aus Wöpel 15 knatternde Spritzen aufgebaut.
Es gab erstmals eine Ausstellung historischer Löschtechnik.
Verständlich, dass am Sonnabend und Sonntag nicht nur die Augen der
jüngsten Besucher leuchteten. Manch ein Vater oder Opa hatte
beim Wunsch des Wochenendausflugszieles etwas nachgeholfen.
Schließlich sind Dampf-, Dieselloks und Feuerwehrautos nicht nur was fürs Kinderzimmer.
Ein ganz neues Bild auf dem Gelände der Salzwedeler
Dampflokfreunde: Vor der 50 36 82-7, die zu Führerstandsmitfahrten einlud,
hatte die Wöpeler Tragkraftspritzen IG ihre Technik aufgebaut.
Die Männer zeigten 15 Modelle, darunter auch eins aus Russland.
Eisenbahnfreunde waren am Wochenende auf dem Lokschuppen-Gelände
neben dem Bahnhof in ihrem Element. Denn die Dampflokfreunde
hatten zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Andreas (links) und Burghard Müller von der Tragkraftspritzen-
Interessengemeinschaft Wöpel zeigen ihre Schätze.